Instrumente
Schlagzeug / Perkussion / Schlagwerk / Klavier / Keyboard
Mit den hier genannten Instrumenten biete ich musikalische
Darbietungen und auch Unterricht an. Mein Repertoire beinhaltet sowohl
klassische als auch populäre Stücke und reicht von der Alten
Musik bis in die Moderne. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit ist
die so genannte Ethno-Percussion oder auch Weltmusik, wie sie das Percussion
Art Ensemble spielt.
Die große Welt der Trommeln
Die große Herausforderung mit Schlaginstrumenten ( Percussion)
ist die Vielfalt der Instrumente und Bauarten mit oft individueller
Spieltechnik. Viele Menschen sagen mir, sie möchten "Trommeln
lernen". Sie haben oft noch kein Instrument und kennen sich nicht
aus. Einige Musiker spezialisieren sich auf ein einzelnes Schlaginstrument
oder festes Set (Drumset). Das kann ich als Einstieg empfehlen. Beginnen
Sie mit einem Instrument, welches Sie besonders anspricht bzw. in der
Musik vorkommt, die sie besonders mögen bzw. spielen möchten.
Werden Sie so mit den musikalischen Grundlagen vertraut. Nehmen Sie
sich Zeit und schaffen Sie Kontinuität. Eine musikalische Grundausbildung
benötigt 2-3 Jahre, wie bei einem Handwerk. Musik machen Sie dabei
spielend vom ersten Tag an.
Instrumente nach Musikrichtung / Stilistik
Jedes Instrument kann vielseitig eingesetzt werden. In der aktuellen
Musik sind viele "exotische" Klänge zu hören. Die
folgende Zuordnung ist daher eher traditionell zu verstehen:
Westafrikanische Musik (Malinke-Stil): Djembé, Dundun-Set
(Kenkeni, Sangban, Dundunba), Balafon, Krin, Shekeré
Lateinamerikanisch-Karibische Musik: Conga-Set (Quinto, Conga,
Tumba), Bongos, Timbales, Maracas, Guiro, Claves, Cowbell
Brasilianische Samba Bateria: Caixa, Repinique, Surdo, Timba,
Tamburim, Agogo, Apito, Chocalho
Populäre Musik (Rock, Pop, Jazz, Blues, Soul, Country):
Drumset, Cajon, Schellenring, Shaker
Orientalische Musik: Darbuka (arabische Tabla o. Dumbek), Davul,
Rahmentrommeln, Tambourine, Zimbeln
Klassische Musik: Schlagzeug, Kleine Trommel, Große Trommel,
Becken, Triangel, Stabspiele (Mallet-Percussion)
Unterschiede in der Spieltechnik
Grob unterteilen lassen sich Schlaginstrumente, die mit den Händen
und jene, die mit Stöcken oder Schlägeln gespielt werden.
Zudem gibt es Mischformen, etwa 1 Hand mit, die andere ohne Stock/Schlägel.
Genauer betrachtet gibt es weitere Unterschiede. So spiele ich die Djembé
oder Conga mit der gesamten Hand, während Darbuka und Rahmentrommel
eher mit einzelnen Fingern gespielt werden. Auch unterschiedliche Stöcke
oder Schlägel benötigen entsprechende Handhabungen. Ein definierter
Klang entsteht durch die Stelle des Instrumentes, die ich anspiele,
und die Art und Weise des Anschlag. Doch zur Gruppe der Schlaginstrumente
/ Perkussion gehören nicht nur Trommeln bzw. Instrumente, die (an)geschlagen
werden. Mitunter wird auch auf eine andere Art und Weise ein Klang erzeugt
- etwa durch schütteln oder reiben. Jedes Instrument hat seine
Besonderheiten.
Hand-Technik: Cajon, Djembé, Congas
Weitere Instrumente dieser Gruppe sind: Timba, Atabaque, Kpanlogo.
Auf einem Cajon beginne ich mit Bassschlag, Snareschlag (Randschlag)
und Fingertip der Fingerkuppen. So kann ich schon typische Stile der
Pop und Rockmusik bedienen. Auf der Djembé sind die 3
Grundschläge: Bassschlag, offener Schlag (auch Open-Tone / Tom)
und Slapschlag üblich. Der Fingertip kann das Djembespiel bereichern,
ist traditionell aufgrund der hohen Tempi jedoch eher untypisch für
dieses Instrument. Congas lassen sich ähnlich spielen, haben
traditionell allerdings noch Besonderheiten. Der Slap wird meist gedämpft
und geschlossen ausgeführt, Fingertips und Bässe werden in
einer bestimmten Technik kombiniert, genannt Heel-Tip oder Heel-Tap
(Handballen-Fingertip). Schläge werden nicht mehr im Wechsel der
Hände gespielt (hand-to-hand), sondern eine Hand macht auch Doppelschläge.
Zudem werden Congas oft im Set von meist 2 oder 3 Congas gespielt. Im
3er-Set heißen sie Tumba (tief), Conga (mittel)
und Quinto (hoch). Dies erfordert dann eine zusätzliche
Koordination zwischen den Instrumenten.
Finger-Technik: Darbuka (arabische
Tabla o. Dumbek), Bongos, Handpan
Weitere Instrumente dieser Gruppe sind: Rahmentrommeln wie Daf, Bendir,
Pandeiro oder Riq und die indische Tabla.
Auf der Darbuka spiele ich mit einzelnen Fingern. Sie hat zwei
Grundschläge Dun (tief) und Tek (Randschlag). Mit diesen Silben
Dun und Tek verbalisiere ich die Grundrhythmen und verziere sie mit
zusätzlichen Schlägen oder Wirbeln der Finger. Auf den zwei
verbundenen Bongos spiele ich vorwiegend mit dem Zeigefinger.
Die unterschiedliche Größe der Trommeln und Spannung erzeugt
zwei unterschiedliche Klänge, die ich etwa mit der Fingerlänge,
Zunahme weiterer Finger und dem Aufsetzen des Daumen variieren kann.
Eine Handpan hat definierte Klangfelder, die ich mit Fingern
oder Daumen gezielt anschlage und so ihren Ton erzeuge.
Stock-Technik: Kleine Trommel,
Tom-Tom, Schlagzeug (Drumset)
Weitere Instrumente dieser Gruppe sind: Marschtrommel, Caixa, Krin,
Daiko
Die Kleine Trommel oder ein einzelnes Tom-Tom ermöglicht
eine konzentrierte Beschäftigung mit Rhythmus und Schlag-Kontrolle.
Es werden Schläge hinsichtlich Dynamik (laut / leise) und Anschlagort
(Mitte / Rand) geübt. Zudem gibt es sogenannte Rudiments (kleine
rhythmische Grundfiguren). Dies ist besonders in der klassischen Musik
gefragt oder auch bei Spielmannszügen. Am Schlagzeug oder
Drumset kommen die Füße (Basstrommel & Hi-Hat)
sowie Toms (Tom-Tom) und Becken hinzu. Im Set erhöht sich die Anforderung
an die Koordination. Wer dies reizvoll findet, beginnt so.
Spiel mit Schlägeln: Balafon,
Röhrenglocken, Gongtrommel (Basstrommel)
Weitere Instrumente dieser Gruppe sind: Marimba, Xylophon, Vibraphon,
Glockenspiel, Große Trommel, Pauke, Gong
Gerade Schlägel gibt es in zahlreichen Formen und Größen,
die den Klang entsprechend beeinflussen. Ich spiele ein pentatonisches
Balafon in Kastenbauweise mit dazu harten, schweren Schlägeln.
Meine Röhrenglocken werden jedoch mit kleinen, leichten
Schlägeln angeschlagen. Die Gongtrommeln spiele ich mit
sehr großen voluminösen Schlägeln unterschiedlicher
Härte. Wie bei Stöcken, geht es mit Schlägeln darum,
ein gutes Gefühl, Kontrolle und Balance zu entwickeln, um Bewegungen
schnell und exakt ausführen zu können.
Mischtechnik Hand-Stock-Schlägel:
Dundun-Set (Kenkeni, Sangban, Dundunba), Timbales
Weitere Instrumente dieser Gruppe sind: Davul, Surdo, Repinique,
Talking Drum
Das Dundun-Set spiele ich entweder stehend oder liegend, meist
auf einem Ständer. Stehen die Instrumente, verwende ich Stöcke
oder Schlägel. Liegend spiele ich die Instrumente des Dundun-Set
mit einer zusätzlichen Glocke. Dabei verwende ich einen Stock für
das Fell und einen Metall-Schlägel oder Metallstift für die
Glocke. Manche Spieler nutzen für die Glocke auch einen Ring. Bei
den Timbales verwende ich je nach Rhythmus Stöcke oder Schlägel
bzw. eine Hand und einen Schlägel oder Stock.
Schlaginstrumente (Auswahl)
Es gibt inzwischen online ausführliche Informationen zu den Instrumenten,
z.B. unter Wikipedia.de oder Wikipedia.org.
Bongos (Lateinamerika, kubanisch): zwei kleine verbundene Trommeln,
je 1 Fell: hoch: Macho / Primo, tief: Hembra / Segundo. Spiel mit Fingern,
modern im Orchester / Schlagzeug-Set auch mit Stöcken / Schlägeln.
Darbuka / Dumbek (Orient): auch Doumbek, arabische Trommel /
Tabla, Dombek (Iran), Dümbelek (Türkei); Toumbeleki (Griechenland)
etc. Bechertrommel aus Keramik, Holz o. Metall mit einem Fell: Islamische
Regionen Asiens, Mittleren Osten, Nordafrika.
Cajon (trad. Kuba / Peru): spanisch für Kiste; Holzkiste
mit Schalloch, meist innen Schnarrseiten, Zungen o. Glocken.
Rahmentrommel (International): weltweit div. Ausführungen,
größer Felldurchmesser mit schmalem Körper (Rahmen)
der das Fell spannt. z.B. Daff / Tar (orientalisch), Tamburin oder Pandero
(mit Schellen), Tamburim (ohne Schellen, Samba), Bodhran (Irland). Modern:
Drum-Shapes, Spiel mit Händen, Fingern, Stöcken, Schlägeln.
Dundun-Set (Westafrika): drei zylindrische Basstrommeln, beidseitige
Kuhfelle: Dundunba (tief), Sangban (mittel), Kenkeni
(hoch)
Surdo (Lateinamerika): Zylindrische Basstrommel aus Metall, zwei
Plastikfelle, Einsatz in Samba-Gruppen
Davul / Tupan: eher flache Basstrommel im Mittelmeerraum, zwei
verschieden starke Schlägel
Gongtrommel: flach, aus Holz mit zwei Kuhfellen, voller Klang,
verschiedene Spielweisen
Drum-Set/ Schlagzeug (International): individuelle Zusammenstellung
mehrerer Trommeln zu einem Set mit i.d.R.: Bass-Drum auch Kickdrum
genannt, Snare-Drum bzw. kleine Trommel, ggf. verschieden großen
Tom-Toms und Becken: etwa einer Hi-Hat, die wie die Bassdrum
mit dem Fuß-Pedal betätigt wird, sowie Ride-, Crash-Becken
auf Ständern. In der Regel wird auf dem Schlagzeug mit Stöcken
gespielt, doch auch verschiedene Schlägel, Rods oder Besen kommen
zum Einsatz.
Timbales: Set aus zwei Kesseln plus diversen Blocks & Glocken
(i.d.R. Cowbells), ggf. Tom/Bass-Drum/Becken
Balafon / Xylophon (Ursprung Afrika): Mallet-Instrument mit Holz-Klangstäben
auf Resonanzkörper, div. Bauarten & Anzahl d. Klangstäbe,
Stimmungen: Pentatonik (Fünfton-Reihe); Diatonik (Siebenton-Reihe)
oder in der Konzertpercussion im Aufbau wie ein Klavier. Ich verwende
den Nachbau eines afrikanischen Kasten-Balafon in pentatonisch F-Dur.
Tischröhrenspiel: gestimmte Metallröhren, z.B. C-Dur
Pentatonik mit 10 Tönen/ zwei austauschbare Röhren: C zu F-Dur
Claves / Klanghölzer: zwei (Hart-)Hölzer div. Ausführung,
Klang durch gegeneinander schlagen.
Campana / Cowbell / Cencerro: Metall-Glocke, mit einem Stock
angeschlagen, aus Holz: Wood-Block, Plasik: Jam-Block
(Wooden) Agogo / Gonkogui: Doppel-Glocken, aus Metall (bzw. Holz)
mit Stock o. kleinen Schlägel: Röhrenholztrommel
Triangel: div. Größen, runde, zu einem Dreieck gebogene
Metallstäbe, mit einem Metall-Schlägel angeschlagen
Zimbeln (Finger-) : kleine Becken, z.B. im Bauchtanz
Krakeb / Qarqaba: Metall-Schalen aus der Gnaur-Musik, z.B. in
Marokko
Guiro / Reco Reco: eingekerbte Kalebasse, Holz o. Bambus, mit
(Holz)-Stäbchen geschrappt.
Shaker / Caxixi: Hohlkörper mit körniger Füllung
(Samen, Muscheln, Bohnen, Steine)
Maracas: zwei Kalebassen, Kokosnüsse, Plastik- o. Lederkörper
am Stil mit Füllung
Shekere / Chekere: Körper aus Kürbis o. Fiberglas mit
Perlen o. Samennetz überzogen
Schellenring: Reif aus Metall, Kunststoff o. Holz mit Schellen,
heller, lauter Klang
Cabasa-Afuché, Chimes, Vibraslap, Oceandrum, Kalimba, Regenmacher,
Schellenband, Frosch, Ratsche
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